Aktuelles (Archiv 2008)


Büro des DSR-Seeleute e.V. in Freiberg eingerichtet

Seit 01.03.2007 besitzt der DSR-Seeleute e.V. ein eigenes Büro in Freiberg. Das ehemalige Ladengeschäft hat eine Grundfläche von ca. 12 m2 und dient der Aufbewahrung von Vereinsmaterial und vor allem für die monatlichen Schiffsratssitzungen.


Innen- und Aussenansicht des Vereinsbüros


Baltic Week 2008 - stoppt Sozialdumping in den Häfen

Unter diesem Motto stand die diesjährige Aktionswoche der ITF (Internationalen Transportarbeiterföderation) und der nationalen maritimen Gewerkschaften. Die Gewerkschaften wollen gegen Sozialdumping auf den Schiffen und in den Seehäfen protestieren und kämpfen. Diese Aktion wurde in allen Ostseeanrainerstaaten durchgeführt.

Unter der Leitung von Hartmut Kruse – ITF - Inspektor und zuständig für die Häfen von Wismar bis Wolgast, wurde eine Arbeitsgruppe zu diesen Event in Rostock tätig. Es waren Kollegen aus Bremerhaven, Lübeck, Kiel und Rostock dabei.

Im Rahmen dieser Maßnahme wurden Lohnpapiere und Tarifverträge in Augenschein genommen und bewertet. Da wir nicht in voller Besetzung beim Kapitän erscheinen konnten, suchten wir zunächst das kollegiale Gespräch mit der Besatzung.

Überwiegend zeigten sich die Seeleute zufrieden mit ihren Verdienst, aber händigten uns nur selten ihre Kontrakte zur Einsichtnahme aus. Die Angst, ihren Arbeitsplatz auf Dauer zu verlieren, ist allgegenwärtig. Ungeschriebene Gesetze an Bord bestimmen das Verhalten und die Zusammenarbeit, schwarze Listen sind heute real existent.

Der Rostocker Einsatztrupp Im Gespräch mit Besatzungsanghörigen Vergleich der Papiere-Lohnzettel mit ITF -Lohnvorgaben

Viele Seeleute kommen heute aus der Ukraine, Polen, Russland und den Philipien. Es sind arme Leute die froh sind, einen Arbeitsplatz zu haben und ein regelmäßiges Einkommen zu beziehen.

Unsere Arbeitsgruppe wurde durch Lübecker Hafenarbeiter verstärkt, die es täglich erleben müssen, wenn Schiffsbesatzungen immer mehr Arbeiten verrichten, die nicht in ihr Ressort fallen und somit in den Häfen Arbeitsplätze gefährdet und vernichtet werden. Darum ist es unbedingt notwendig, dass Hafenarbeiter und Seeleute eine Solidargemeinschaft bilden, um Sozialdumping wirksam zu bekämpfen.

Wenn es dennoch zu Verstößen kommt, sollte ein Schiff des betreffenden Reeders kontinuierlich beim Einlaufen in einen Hafen einer Kontrolle unterzogen werden. Verzögerte Abfertigungen und Zeitverluste bedeuten ungeheuere Kosten, die in der Rentabilitätsrechnung moderner Schiffe eine große Rolle spielen. Nur so ist es möglich, den Reedereien entsprechende Vertragsabschlüsse abzutrotzen.

Kurt-Werner Langer


Auf nach Brüssel

Am 14. Oktober trafen sich in Brüssel Vertreter der Europäischen Transportarbeiterföderation (ETF) und Abgeordnete der Europäischen Sozialistischen Partei(ESP) zu einem Gespräch. Anlass dieser Zusammenkunft war die immer stärkere Verfdrängung europäischer Seeleute durch Billiglohnkräfte aus Drittstaaten. Das gilt nicht nur für die internationale Seefahrt, sondern auch für die Linienschifffahrt in der Ostsee und sogar schon für die europäische Fährschifffahrt.

Dies ist so nicht akzeptabel und verlangt nach Gegenwehr. Die europäische Politik hat die Wettbewerbssituation der Reeder mit Hilfe der Tonnagesteuer gegenüber den Billigflaggenschiffen verbessert, aber versäumt, die europäischen Seeleute vor Dumpingheuern zu schützen.

Die Forderungen der Politiker nach dem Erhalt des maritimen Know Hows in Europa sind bisher nur Lippenbekenntnisse. Mehr Arbeitsplätze mit besseren Bedingungen an Bord bekommen wir nicht geschenkt.

ETF - Europäische Transportarbeiterföderation italienische Teilnehmer
Ver.di - Delegation uas Deutschland belgische Teilnehmer
portugiesische Teilnehmer hollänische Demonstranten
der Demonstrationszug Feuerwehr beim Löschen

Veränderungen sollten anläßlich dieses Treffens durch eine eindrucksvolle Demonstration eingefordert werden. Dieser Aufforderung schlossen sich über 100 Ver.di Mitglieder an und nahmen an der Demonstration in Brüssel teil.

Nicht nur deutsche Seeleute waren in Brüssel vor Ort. Es waren weit über 1500 Seeleute aus Polen, Kroatien, Spanien, Frankreich, Italien, Belgien, Niederlande und anderen Ländern. Es war eine machtvolle Demonstration durch das Viertel der Europäischen Union in Brüssel. Mit einer eindrucksvollen Kundgebung wurde die Veranstaltung abgeschlossen.

Um die Aufmerksamkeit zu erhöhen, fanden sich schnell ein paar Paletten, die wenig später auf dem Mittelstreifen der Straße brannten. Schnell wurden die Flammen durch die belgische Einsatzkräfte der Feuerwehr unter Kontrolle gebracht, so dass kein Schaden und keine Belästigungen entstanden sind.

Es waren für alle Teilnehmer zwei sehr anstrengende Tage. Es ging mit dem Bus von Rostock nach Antwerpen bis hin nach Brüssel. Nach der Demonstration traten die Teilnehmer umgehend die Heimreise an. Das nach der Demonstration stattgefundene Gespräch mit Politikern wurde, wie wir meinen, ernst genommen, da den Gewerkschaftsführern bereits bestätigt wurde, dass man verschiedene Regelungen zur Tonnagsteuer und ihrer Durchführungsbestimmungen überprüfen wolle.

Kurt-Werner Langer- Kuwela


Schiffbaumesse Hamburg 2008

Ende September konnte ich die Schiffbaumesse in Hamburg besuchen. Die Aussteller sind sehr interessiert an Kunden, nehmen sich aber auch Zeit für andere Besucher, denn nur so können sie ihre Produkte anbieten oder verkaufen. Oftmals fragen sie auch nach, aus welcher Branche man kommt, um so auch einen Überblick über die Zusammensetzung der Messebesucher zu bekommen.

In diesem Jahr stand die Messe im Zeichen von Wiederaufbereitungsanlagen von Ballastwasser. Es wird immer mehr ein Schwerpunkt in der Seefahrt, dass mit dem Ballastwasser fremde Bestandteile in andere Gewässer einschleppt werden. Um diesen Verunreinigungen zu begegnen, werden neuartige Filteranlagen benötigt. Ein mehrfacher Ballastwasserwechsel im freien Seeraum hat bisher nicht die gewünschten Erfolge gebracht. Auch viele weitere Innoviationen gab es zu sehen. Im Motorenbau geht man neue Wege, um den Brennstoffverbrauch zu senken. So wird nicht mehr die maximale Leistung gefordert, sondern eine der geforderten Geschwindigkeit angepasste Leistung. Einen Schwerpunkt bildet dabei der Brennstoffverbrauch, der mit der Erhöhung der Geschwindigkeit stark ansteigt. Hierzu werden neue Einspritzsysteme und neue Turbolader entwickelt, die den Kraftstoffverbrauch senken und gleichzeitig die Schadstoffemmissionen vermindern.

Auch die Werften waren mit ihren Produkten vertreten. So stellten die Mecklenburger Werften ihre Produkte zur Schau. Die ehemalige Warnowwerft zeigte sich mit ihren neuen Logo.

Die größten Containerschiffe haben derzeit etwa folgende Ausmaße: Länge 360 m, Breite 46 m, Tiefgang 15-16 m. Die Leistung der Hauptmaschine beträgt ca. 100.000 PS. Es gibt aber auch viele neue Schiffsformen, um den Kraftstoffverbrauch zu senken. Diese Bilder sind gewöhnungsbedürftig, da sie doch vom gewohnten Anblick abweichen.

Anhand von Bildern möchte ich einen kleinen Einblick in die Messe geben.

Logo Wadan-Werft (ex. Warnowwerft) Containerschiff Brückenfahrstand
Kartentisch Rettungsmittel Luftbild Peenewerft
neue Schiffstypen und Bugformen

tratitionelles Steuerrad alter Magnetkompass Modell Rettungsbootsanlage Kolben f. Tauchkolbenmotor
MAN-Dieselmotor Skysegel MTU-Motore moderner Steuerstand

Kurt-Werner Langer


10 Jahre DSR-Seemannsball in Rostock

Anfang September war es wieder einmal soweit, die Seemannsfrauen eröffneten ihren 10. Seemannsball an Bord der „Rostocker Sieben“. Die Reederei Schütt gehört seit Jahren zu den zuverlässigsten Partnern der Seemannsfrauen. Obwohl ich seit Jahren immer skeptisch war, und nicht so recht an den Erfolg glauben wollte, wurde ich eines Besseren belehrt, auch wenn die DSR-Veranstaltung nie ausgebucht ist. Das Büffet war sehr reichhaltig und wohlschmeckend.

Gleich nach dem Ablegen im Stadthafen begannen die beiden Musiker Hannes und Hein mit ihrem Programm. Hier wurden gemeinsam Lieder gesungen und viel Unterhaltsames erzählt.

Frau Dietrich-Feld eröffnete den Abend und wies nochmals darauf hin, doch etwas für die Werbung der Veranstaltung zu tun, da sie ansonsten nicht mehr stattfinden könne. Was ist besser, als eine gute Mund zu Mund-Propaganda.

Das Büffett war gleich nach der Freigabe umringt und man konnte sich bis in die frühen Morgenstunden bedienen. Nach einer kleinen Rundfahrt über die Mole hinaus, legten wir dann am Neuen Strom an und es kam die nächste Überraschung. Zwei Tänzerinnen erfreuten uns mit verschiedenen Darbietungen. Nachdem dieser Programmpunkt vorbei war, konnten wir das Feuerwerk erleben, welches anlässlich des Auslaufens eines Passagierschiffes gestartet wurde. Auf der Rückfahrt nach Rostock wurde dann kräftig das Tanzbein geschwungen, wobei der Abend mit dem Anlegen im Stadthafen noch nicht beendet war.

Ich kann nur sagen, lasst euch nicht vom Preis schrecken, sondern kommt einfach einmal vorbei und schaut euch diese Veranstaltung an, die bedeutend besser ist als ihr Ruf. Zum anderen kann man auch hier alte Bekannte wiedersehen.

Kurt-Werner Langer


Ein Abend mit KUWELA auf dem MS "Likedeeler" 22.September 2008

Seefahrt ist ein harter aber schöner Job.

Mit diesem Fazit fuhren die Jugendlichen des Integrationsprojektes „komm mit – sei dabei“ wieder nach Schönebeck an die Elbe zurück.

Vier Tage voll mit maritimen Erlebnissen, ließen einen Einblick zu, was unter dem Begriff Seefahrtsgeschichte und Gegenwart zu verstehen ist. Angebote im maritimen Bereich auf dem MS „Likedeeler“ gehörten ebenso dazu, wie ein informativer Abend mit Kurt Werner Langer (KUWELA) aus Güstrow.

Nach einem schönen Grillabendbrot, stellte er den jugendlichen Teilnehmern Berufsbilder auf modernen Schiffen vor, gab einen Überblick über Chancen, Inhalte und Perspektiven in der Seefahrt.

Sehr interessant war die gezeigte Reportage über die Ausbildung auf dem Hochseeschlepper „Oceanic“. Brandschutzübung, Mann über Bord und viele andere Ausbildungsbereiche, gaben schon einen kleinen Einblick über die Komplexität des Berufes eines Schiffsmechanikers.

Mit sehr viel Sach- und Fachverstand blieb Herr Langer den Fragen der Jugendlichen keine Antwort schuldig. Beharrlich wurden Ausbildungswege vom Matrosen bis hin zum Kapitän erläutert. So ist man direkt darüber informiert worden, ob ein Studium oder eine Ausbildung absolviert werden muss, wie lange das Ganze dauert, wie und wo man lebt.

Die Liebe zur Seefahrt spiegelte sich an diesem Abend in den erzählten persönlichen Erlebnissen des Herrn Langer wieder. Ist er doch selbst viele Jahre auf den Weltmeeren für die DSR gefahren. An dieser Stelle möchten wir uns nochmals herzlichst für diesen Abend bedanken.

Irina Gubenko


Hanse Sail 2008

Auch in diesem Jahr war unser DSR Seeleuteverein auf der Hanse Sail präsent. Gemeinsam mit dem Typ IV Fahrensleute e.V. waren wir traditionell in unmittelbarer Nähe vom „Alten Fritz“ im Stadthafen Rostock zu finden.

Am Mittwoch bauten wir gemeinsam das Zelt auf. Ehe es dazu kam, hieß es erst einmal, das Zelt von der GORCH FOCK umzustellen. Dies stand schon auf unserem Platz, doch gemeinsam kam es dann doch auf die richtige Stelle.

Erstmals gab es für uns auch die Möglichkeit in Warnemünde im Baltic-Point unseren Verein zu präsentieren. Leider kamen nur während der Regenschauer Besucher in das Gebäude und so verlief dies nicht optimal. Trotzdem bekamen Friedrich und ich Besuch von lieben Bekannten des Vereins. Dies hat uns gezeigt, unsere Internetseite wird genau gelesen, sonst hätte man uns dort nicht gefunden.

Im Stadthafen war dies ganz anders. Trotz schlechtem Wetter riss der Besucherstrom nie ab. Da gab es viele wunderschöne Erlebnisse, manch ein Besucher war erstaunt, dass es uns gibt. Erinnerungen wurden ausgetauscht und eine gemeinsame Fahrenszeit festgestellt. Für mich war besonders eindrucksvoll, dass ich zweimal am Samstag erlebte, wie Jugendliche überlegten, ob die Eltern schon die Bordgeschichten I bis III haben. Dies zeigt mir ganz deutlich, die Seefahrt ist für die ganze Familie von ehemaligen Seefahrern ein Thema, denn eigentlich wissen doch die meisten Jugendlichen heute nicht mehr, mit was sich ihre Eltern beschäftigen.

Unser streng limitierter Vereins-Stringtanga erhielt auch besonderes Interesse. für den "Junggesellenabschied" einer zukünftigen (jetzt hoffentlich schon verheirateten) Braut .

Am Abend traf sich die Standbetreuung im "Alten Fritz". Für diesen Abend möchten wir uns hiermit noch einmal bei Frau Balan und der Deutschen Seereederei GmbH herzlich bedanken. Es wurden einige zukünftige Projekte der Zusammenarbeit besprochen, und wir können Euch heute schon die eine oder andere Überraschung für unsere nächsten DSR-Seeleute-Treffen versprechen.

Fünf Tage Hanse Sail, sehr viele schöne Erlebnisse und dann doch viel Arbeit verbindet uns alle. Ich möchte hiermit Lothar Vogel, Hartmut Weinhold, Kurt Werner Langer, Friedrich Seibicke, Michael Kluge, den Mitstreitern vom Typ IV Fahrensleute e.V. und den vielen Interessierten bei unserem Stand danke sagen, denn nur gemeinsam mit ihnen konnte ich die Hanse Sail so schön erleben.

Heike Metz


Bericht von Kurt-Werner Langer (Auszug)

Die diesjährige Sail stand bei uns unter einem besonderen Motto; Zwei Vereine - ein Ziel: Das TRADI in den Stadthafen! Hierfür hatte der Typ IV-Verein Postkarten drucken lassen, um diese von den Besuchern unterschrieben an den NDR zu senden, damit eine größere Resonanz für dieses Vorhaben in der Öffentlichkeit erreicht wird.


Fotos von Kurt-Werner Langer:
Segelschiffe am Kai des Stadthafens, Shanty-Chor Luv & Lee am Vereinsstand, Friedrich Seibicke und Besucher


Leider stellt es sich immer wieder als ein Schwachpunkt unserer PR-Arbeit heraus, dass viele ehemalige Seeleute glauben, es gäbe nur den Typ IV-Verein, und da sie dort nicht gefahren sind, könnten sie nicht an dessen Vereinsleben teilnehmen. Ich konnte viele vom Gegenteil überzeugen und sie auf unseren Verein, den DSR-Seeleute e.V., hinweisen, der für alle Fahrensleute der DSR offen ist. Es spielt bei uns keine Rolle, in welchem Flottenbereich jemand gefahren ist. Auch der Schiffstyp und der Dienstgrad sind uns unwichtig. Wir freuen uns über jedes neue Mitglied in unseren Reihen.

In dieser Hinsicht war immer wieder das große Foto an unserem Zelt ein Hingucker, auf dem sich alle Teilnehmer des Sommertreffens 2007 verewigt hatten. In solch einem beliebten Verein muss der ehemalige DSR-Seemann einfach Mitglied werden!

Kurt-Werner Langer-Kuwela
Schiffsratmitglied

Ein Dankeschön geht an die Güstrower Werbeagentur WOSCH,die uns mit einem großen Aufsteller unterstütuzte.


50 Jahre MS "Dresden" (27.07.2008)

Heute vor 50 Jahren wurde das MS "Dresden" von der DSR in Dienst gestellt und zu seiner ersten Reise ausgerüstet. Aus diesem Anlass lud das Schifffahrts- und Schiffbaumuseum zu einer Festveranstaltung ein. Geladen waren alle martim Interessierten. Der Zuspruch hielt sich in Grenzen. Der Förderkreis des Museum war zahlreich vertreten, außerdem der Typ IV Verein. Das Schiff war feierlich über die Toppen geflaggt und ein neuer Satz Flaggen wurde das erste Mal gezeigt. Im Mast wehte seit langer Zeit einmal wieder die alte DSR - Flagge, einträchtig neben der Flagge des Typ IV Vereines.

In Ihren Ansprachen wiesen der Leiter des Museums, Herr Carsten-Dankersen und der Geschäftsführer des Typ IV- Vereines, Herr Karl-Heinz Ziegert, auf die Geschichte und künftige Nutzungsmöglichkeiten des Schiffes hin. Auch brachten beide die nahe Zukunft des Schiffes ins Gespräch, denn mit sowenig Besuchern kann das Schiff nicht mehr lange leben. Es wurde auch von Beiden betont, dass der neue Standort des Schiffes in der Stadtmitte sein müsse, um so bedeutend mehr Besucher anzulocken und dabei mehr Geld einzuspielen.

Gerhard Marx C. Dankersen, K.-H. Ziegert und
Gäste der Veranstaltung
Mitglieder des Typ-IV Fahrensleute e.V.

Herr Gerhard Marx ergriff anschließend das Wort und erzählte etwas zur Namensgebung des Schiffes. Eigentlich sollte das Schiff den Namen "BERLIN" um die Welt tragen. Aber weltpolitische Umstände sowie ein verpasster Exportauftrag kamen dazwischen. Herr Marx war zur damaligen Zeit bei der Schiffsexportfirma der DDR beschäftigt und hatte somit Einblick in die tieferen Hintergründe für die Namensgebung. Gerhard Marx war später ein bekannter und hochgeachteter Chief auf vielen Typ IV-Schiffen, sowie auch auf dem Schnellfrachter "KARL MARX".

Anschließend wurde von H.J Mathy und M.Egelkraut ein kleiner Überblick über die Aktivitäten zur Verlegung des Schiffes gegeben.

Wir wollen alle hoffen, dass das Schiff noch lange erhalten bleibt und noch viele Besucher den Weg zu ihm finden werden. Derzeit arbeiten viele maritime Vereine an einer Verlegung des Schiffes in das Stadtzentrum gearbeitet. Nun heißt es vor allem, die Vertreter der Bürgerschaft von den Vorteilen einer Verlegung in den Stadthafen zu überzeugen.

Kurt-Werner Langer


Tradi, was nun ?

Am 5.5.2008 fand in der Societät maritim e.V. eine Podiumsdiskussion zur Standortfrage des Museumschiffes und des gesamten Schifffahrt-und Schiffbaumuseum statt. Die Diskussion wurde geleitet von C.Klehn, freier Mitarbeiter des NDR.Im Podium saßen H.-J. Mathy, Typ-IV e.V.; M. Egelkraut, Societät maritim e.V.; Herr Armbrüster, Stadtführer Rostock; Dr.Stuth, Verein für Rostocker Stadtgeschichte und P.Dankert-Carstensen, Leiter des Schifffahrts-und Schiffbaumuseums. Herr M.Trott, Pressesprecher der Aker-Werft konnte leider nicht teilnehmen, er ließ ein Grußwort verlesen.

Die Herren im Podium stellten alle ihre Thesen vor, wobei im Grundtenor Einigkeit herrschte, das Tradi liegt am verkehrten Platz, um größere Besucherströme zu akquirieren.

Herr Armbrüster unterstrich die Nachfrage nach dem maritimen Flair, welches viele Besucher von Rostock erwarten. Leider kann dieses nicht erfüllt werden, da es im Stadthafen kein zu besichtigendes Schiff gibt, obwohl zwei größere Schiffe dort liegen (Büchner, Stubnitz). Die Zeit nach einer Stadtführung ist zu kurz, um alles sehen zu können, denn die Gruppen sind 20-50 Personen stark (ca. 2.000 pro Jahr). Sollte das ehemalige Wohnschiff die Attraktion im Stadthafen gewesen sein? Sehr viele ältere Besucher kommen nach Rostock ihnen ist jedoch der Weg zur IGA einfach zu weit und zu umständlich. Darum sollte man sich nicht nur am Durchschnitt orientieren, sondern nach vorne schauen und größere Ziele anstreben, als sie vom Museumsleiter genannt werden.

Herr Stuth wies noch einmal verstärkt daraufhin, dass die maritimen Traditionen in Rostock gepflegt werden müssen und nicht einfach unter dem Tisch gekehrt werden. Er steht einem Verein mit 125-jähriger Geschichte vor. Hier spielte das Maritime schon immer eine große Rolle. Das gesamte maritime Erbe muss gezeigt werden und nicht nur Ausschnitte davon. Darum muss sorgfältig mit der Standortfrage umgegangen werden.

Podium und Besucher der Diskussion

Herr Dankert-Carstensen meinte, die Besucherzahlen sind im Steigen begriffen und könnten mit ähnlichen Museen mithalten. Dies fand nicht die Zustimmung im Publikum. Auch wären in letzter Zeit einige neue Ausstellungsstücke im Aussenbereich dazugekommen und somit das Museum wieder ein wenig attraktiver geworden. Wo sind aber die anderen Ausstellungsstücke geblieben, die vor der IGA im Aussengelände waren? Dank verstärkter Werbung sollen sich auch die Besucherzahlen erhöhen. Leider kam hier keine klare Aussage rüber, wie man die Attraktivität erhöhen will. Man gibt sich scheinbar mit geringen Wachstum zufrieden. Herr Dankert-Carstensen ist seit 1994 in Rostock und kann bis heute keine größeren Erfolge bei Besucherzahlen und Attraktivität vorweisen. Auch zukunftsträchtige Versionen gibt es von ihm nicht.

Herr Egelkraut unterstrich noch einmal die Wichtigkeit eines Standortwechsels des Schiffes und somit des gesamten Museums. Dieses wird durch alle bisher gemachten Studien zum Schiff und Museum unterstrichen. Für die Standortfrage ergeben sich zwei Orte die Neptunwerft oder der Stadthafen.

Herr Stuth äusserte weiterhin, das es eine einheitliche und konzeptionelle Abstimmung geben müsse und es keine Zerschlagung der Rostocker Museumslandschft geben dürfe. Eines Tages werde man uns die Frage stellen, wie man mit unserem kulturellen Erbe umgegangen sei.

In der Grußadresse von M.Trott stand unter anderem, das man das Museum so entwickeln sollte, das es eine überregionale Bedeutung erlangen wird.

Andere Städte in Mecklenburg-Vorpommern haben sich mittlerweile attraktive Zuschauermagnete in unmittelbarer Zenrumsnähe aufgebaut (Stralsund, Waren/Müritz, Wismar). Hier hat Rostock schon einiges an Boden verloren was durch verstärkte Anstrengungen aufgeholt werden muss.

Weitere Anregungen kamen aus dem Publikum. So schlug Herr Oertel vor auch das Werftbecken der Aker Werft (ehem. Warnow-Werft) mit in die Standortfrage einzubeziehen. Er meinte, dass auch auf einer Industriefläche ein Industriedenkmal stehen könne.

Herr Beyer regte an, das Museum müsste angepasst werden und sich vergrößern, da ansonsten die Schiffe, die auf Werften der DDR gebaut wurden, bald nur noch in anderen Städten oder Ländern zu sehen sein werden.

Ein Reiseleiter, der mit vielen Reisegruppen durch Rostock und durch ganz MV reist, verglich die Besucherzahlen des Museums mit denen einer kleinen Dorfkirche im Herzen MV. Diese ist durch ihre Orgel eine Besonderheit und wird jährlich von ca. 18 000 Gästen besucht - das Museum von 25 000. Hier ist ein Ansatzpunkt für weitere Maßnahmen. Während die Reisegruppen immer nach Warnemünde fahren und dort kurze Zeit verweilen, sei der Weg zum IGA-Gelände und zum Museum zu weit und umständlich, da nicht genügend Zeit zur Verfügung steht.

Ein Hotelier aus Rostock meinte, bei ihm kommen immer wieder viele Gäste aus dem Süden und südwestlichen Bundesländern zu Besuch. Leider sind die Wege bis zum Museumschiff für ältere Besucher einfach zu lang. Es ist die Besuchergruppe der Rentner oder Ruheständler, die als zahlungskräftige Gruppe nicht vernachläsigt werden darf. Sie sind der Auffassung, dass der Weg bis zum Stadthafen für sie günstiger sei als bis zur IGA. Die Ausschilderung ist auch noch nicht dort, wo sie eigentlich sein sollte, obwohl es schon eine Verbesserung gegeben hat.

Herr Schwarz von der Büchner merkte an, warum machen wir es nicht anderen Städten nach und fordern einen Bürgerentscheid ein. Dieses wäre doch eine Möglichkeit, dem Willen aller Rostocker eine Stimme zu geben.

Das Fazit aus der Veranstaltung ist für mich folgendes: Der Standort des Schifffahrts-und Schiffbaumuseum ist in Frage zu stellen, wobei es aber nicht zu einer Zerschlagung der gesamten Rostocker Museumslandschaft kommen darf. Sie ist immer als Ganzes zu sehen und auch so zu behandeln. Hierfür werde ich mich auch in Zukunft einsetzen.

Alle Fraktionen der Rostocker Bürgerschaft haben eine Einladung zu dieser Veranstaltung bekommen, aber kein einziger Rostocker Stadtpolitiker war erschienen. Darum werde ich mich verstärkt dafür einsetzen, dass wir zu den Fraktionen gehen, wenn sie nicht zu uns kommen, denn nur so können wir sie für so ein wichtiges Kapitel der Rostocker Stadtgeschichte sensibilisieren.

Kurt-Werner Langer
DSR-Seeleute e.V.


4. Freiligrath-Treffen

Endlich war es wieder so weit. Auch wenn wir alle 3 Jahre reifer geworden sind, war die Freude auf das bereits 4. Treffen bei allen nicht zu übersehen. Diesmal verschlug es uns vom 27. bis zum 28.10.07 nach Prerow auf dem Darß. Hier betreibt der ehemalige "Freiligrather", Wolfgang Rasche mit seiner Familie eine Fahrgastreederei. Doch dazu später.

Fast schon Tradition, traf sich der "harte Kern", wenn es denn zeitlich machbar war, schon am 26.10.07. Nachdem alle in ihre Pensionen eingecheckt hatten, trafen wir uns im Restaurant "Alter Bahnhof" in Prerow zu einem gemütlichen und ausgiebigen Abendessen. Unser rühriger Organisator, Heinz Liebscher, hatte rechtzeitig ein Abteil für 16 Personen in der sehr originellen Gaststätte bestellt. Da sich auch alle Ehefrauen in unserer Runde kannten, konnte es nur noch ein lustiger und unterhaltsamer Abend werden. Zu lange durfte es aber auch nicht gehen, da Heinz für den kommenden Tag eine weitere Überraschung parat hatte.

Um 11.00 Uhr hielt ein Kremser vor der Pension, um 14 noch immer sehr lustige Passagiere zu einer mehrstündigen Kremserfahrt durch das wunderschöne Naturschutzgebiet zu entführen. Für viele See(h)leute war es bestimmt das erste mal, dass sie den Leuchtturm "Darßer Ort" von der Landseite zu sehen bekamen. Nachdem wir unsere trockenen Kehlen "geölt" hatten, ging es zügig zurück, da der nächste Termin anstand.

Im Prerower Hafen wartete bereits Wolfgangs Fahrgastschiff MS "Prerow" und die restlichen Teilnehmer unseres Treffens, um zu einer tollen Kaffefahrt durch die Boddenlandschaft aufzubrechen. Da es einige sicherlich noch nicht wissen - diese Fahrt hat die Familie Rasche uns spendiert. Nach unserer Rückkehr in den Hafen blieb nicht mehr viel Zeit, um sich für den eigentlichen Höhepunkt zu "stylen".

Gegen 18.15 Uhr trafen sich alle voller Erwartung und mit guter Laune wieder im Hafen ein, um den krönenden Abschluß unseres Treffens zu erleben - ein Bordfest auf dem "MS Seebad Prerow". Als endlich jeder einen Platz gefunden hatte, ergriff Heinz das Wort. Nach einigen rückblickenden und vorausschauenden Worten reichte er das Mikrofon an Herrn Seyer, Betriebsratsmitglied der LAEISZ - Reederei, weiter. Neben vielen interessanten Informationen bot Herr Seyer auch die Möglichkeit eines persönlichen Gesprächs an.

Da das schöne und delikate Buffet Gefahr lief kalt zu werden, übernahm Heinz nocheinmal das Mikro und blies zum Sturm auf das kalte(warme) Buffet. Nachdem der erste Ansturm vorüber war, entspannen sich an allen Tischen angeregte Gespräche über die guten alten Zeiten, aber auch über Dinge der Gegenwart. Musikalisch wurde der Abend von einem ortsansässigen Alleinunterhalter umrahmt.

Dieser wurde später von Herrn Schönfelder abgelöst. Den kulturellen Höhepunkt boten aber Heinz Liebscher und Steffen Thieme mit der Nummer "Herzilein" von den Wildecker Herzbuben.

Wie jedes Jahr hatte Heinz wieder eine große Tombola vorbereitet. Es gab schöne Preise zu gewinnen - jedes Los gewann.Der Erlös ging an die DGzRS und an ein Kinderheim in Sachsen. Eine gute Sache, die von allen unterstützt wurde.

Daß es wieder allen gefallen hat, merkte man auch an dem "Sitzfleisch" der Meisten. Abschließend möchte ich im Namen aller Teilnehmer der Familie Rasche für die großzügige Unterstützung des Treffens danken. Besondere Dank gilt jedoch unserem Organisator DIXI, der Dank einer kleinen Spende jetzt in das Immobiliengeschäft einsteigen kann.

Also Dixi, nochmals herzlichen Dank für alles - wir freuen uns schon auf das 5. Treffen.

Manfred & Sylvia Michaelis


Estonia - ein noch immer ungelöster Untergang

Am Mitwoch, den 04.06.2008 fand im "Sumpf", dem Studentenclub an der Seefahrtschule in Warnemünde eine gemeimsame Veranstaltung des Clubs und der Studentischen Kameradschaft "Poseidon" statt. Es ging in dem Vortrag um den Untergang der Fähre "Estonia".

Jutta Rabe - ehemals Mitarbeiter von Spiegel-online - arbeitet von Anfang an bei der Aufklärung des Unterganges der Fähre "Estonia" und hat sich im Laufe der Jahre zu einer profanen Kenneren der gesamten Szene entwickelt. Sie selbst hat schon mehrere Expeditionen zur Unglückstelle unternommen, sowie auch Tauchexpeditionen zum Wrack organisiert. Obwohl sie am Anfang wenig von der Materie Seefahrt verstand, hat sich im Laufe der Zeit ihre Sachkenntnis stark gewandelt. Heute kennt sie viel Hintergründe und Zusammenhänge, so dass sie auch schon mit Todesdrohungen kämpfen musste. Ihre Sachkenntnis hat sie in dem Buch- Die Estonia- und einem Film zusammengefasst. Leider wurde der Film von vielen Fernseh- und Filmverleihern negiert bzw. er lief zu sehr schlechten Sendezeiten.

Jutta Rabe sprach über zwei Stunden vor ca. 40 Zuhörern im "Sumpf" und fand ein sehr interessiertes Publikum vor. Dieses stellte im Anschluss sehr viele Fragen. Die Fragesteller haben hier einmal live erleben können, mit welchen Schwierigkeiten Journalisten zu kämpfen haben, wenn sie die Wahrheit ans Licht bringen wollen. Ihre Thesen konnte sie ständig durch neue Hinweise in der Presse und genaue Zusammenhänge darstellen. So konnte sie den Beweis erbringen, dass die letzten in der Presse erschienenen Meldungen über der Untergang der Fähre gekaufte Gutachten waren und von 5 beauftragten Gutachtern nur 4 zur Veröffentlichung herangezogen wurden. Das fünfte Gutachten entsprach nicht den Anforderungen der Auftraggeber und wurde somit auch nicht veröffentlicht.

Für alle Anwesenden waren es zwei kurzweilige Stunden und sie nahmen vielfach neues Wissen mit nach Hause. Wir wünschen Jutta Rabe weiterhin viel Erfolg bei ihren Recherchen zum Untergang der Fähre "Estonia".

Kurt-Werner Langer


Andruck BORDGESCHICHTEN I bis III (16. April 2008)

Pünktlich 8:00 Uhr begann heute der Andruck für die Nachauflagen der Bordgeschichten I bis III. Auch in diesem Jahr war Herr Dr. Störr, Chef der Firma Druckspecht, selbst mit dabei.

Gemeinsam mit den verantwortlichen Druckern haben wir die Druckqualität überprüft und ich kann Euch versichern, die Nachauflagen werden optisch schöner. Durch die Verwendung eines besseren Papiers sind die Bilder viel leuchtender, auch wenn es sich nur um Schwarz-Weiß-Fotos handelt. Der Inhalt ist natürlich gleich. Nach dem Druck werden die Bücher gebunden, müssen die obligatorische Ruhephase zum Trocknen einhalten und werden pünktlich zum großen Sommertreffen nach Reinsberg kommen.

Für Euch vor Ort = Heike Metz / DSR-Seeleute e.V.


Rückkehr der ABORA 3 - Expedition

Nach drei Monaten auf hoher See, lud uns Domique Görlitz, Expeditionsleiter ABORA 3 nach seiner Rückkehr ein, gemeinsam mit seiner Crew, den Familien, seinen Freunden und Sponsoren die Rückkehr der ABORA-Besatzung zu feiern.

Gern nahmen wir die Einladung ins Rabenstein-Center Chemnitz an und erfuhren an diesem Tag viel über das Projekt und die Reise. Hans-Joachim Sickert und Lothar Vogel vom DSR-Seeleute e.V. wurden von ihm dabei auf das Herzlichste begrüßt.

Haften blieb für uns an diesem Abend vor allem, wie die Medien und zahlreiche im Netz und anderswo publizierte Meinungen von vielen Experten eine wissenschaftliche und engagierte persönliche Leistung jedes Einzelnen der Besatzung zerreden wollten. Viele ausgestellte Berichte und publizierten Interviews standen dabei in krassem Widerspruch zum tatsächlich Erlebten der Teilnehmer.

Im Gespräch mit Dominique und seiner (fast) kompletten Crew erhielten wir den Eindruck, das dieses Projekt seitens der Expeditionsleitung seriös geplant und auch durchgeführt wurde. Zu keinem Zeitpunkt bestand eine Gefahr für die Besatung, wie in zahlreichen Medien behauptet, außer das vielleicht bei der Verfolgung einer Riesenschildkröte sich einzelne Expeditionsteilnehmer zu weit vom "Mutterschiff" entfernten.

Dominique sprach davon, auch selbst ein paar BORDGESCHICHTEN aufschreiben zu können. Wir erlebten kurzweilige Stunden inmitten einer jungen Besatzung, die durch ihren Humor und ihre Persönlichkeit einen Optimismus und eine Freude ausstrahlten, die wir aus unserer eigenen Seefahrtsvergangenheit nur zu gut kannten.

Dominique Görlitz erklärte sich spontan bereit, im Jahr des 10-jährigen Bestehens unseres DSR-Seeleute-Vereins einen Vortrag über seine Atlantik-Fahrt zu halten und sich den zahlreichen Fragen und Einwänden unserer Experten zu stellen.

Lothar Vogel



DSR-Seeleute,  Samstag, 7. Juni 2014