Das 28. Treffen vom 18./19. Juni 2004


28. Seemannstreffen vom 18./19. Juni 2004

Das 28. DSR-Seeleutetreffen barg für Organisatoren - den Schiffsrat sowie die freiwilligen Helfer - die bisher größte Herausforderung in der Geschichte unserer Vereinstreffen. Einige der bis zum Wochenende nicht eindeutig zu beantwortenden Fragen waren:

  • Würde das dicht gepackte Programm reibungslos ablaufen und wie wird der vorbereitete Ablauf beider Tage von den Gästen angenommen werden?
  • Wie viele Gäste werden kommen?
  • Wird der Transport der Teilnehmer zum und vom Treffen klappen?
  • Wird die bereits seit einem Jahr erwartete 4. Auflage der Bordgeschichten-Reihe pünktlich und fehlerfrei die Druckerei verlassen?
  • Wird das Wetter mitspielen?
  • Kann der Höhepunkt des 2. Tages - unser Theaterstück – bis zum Schluss geheim gehalten werden und werden die Akteure ihre Rollen ohne jegliche Probe spielen können?
  • Werden wir es diesmal schaffen, einen Musiker zu finden, der den Wünschen aller Gäste (Stimmung zum Tanzen und angemessene Lautstärke für Gespräche) gerecht wird?

Diese und weitere Fragen beschäftigten uns bereits seit dem Abschluss des 27. Treffens im März 2004. Die Schiffsratssitzung am 02.06.2004 diente dann der generalstabsmäßigen Vorbereitung des großen Sommertreffens.

Der Freitag (18.06.) begann wie immer mit dem Aufbau der Saaleinrichtung. Die Komplexbrigade konnte bis 15.00 Uhr den Saal mit ca. 250 Sitzplätzen komplett einrichten. Bereits am Donnerstag wurde bekannt, dass das Zellwald-Center mit sämtlichen Betten für den Samstag komplett ausgebucht war. Ab 16.00 Uhr trafen die ersten Gäste ein.

Den aus Rostock angereisten Mitgliedern des Typ-IV-Vereins konnte ein durch den DSR-Seeleute e.V. gestiftete Gemälde des MS DRESDEN (Maler: Holger Kappelmann) überreicht werden. Das Bild, welches von Karl-Heinz Zeigert entgegengenommen wurde, zeigt das MS DRESDEN einlaufend Feuerschiff ELBE I. Wir wünschen diesem Bild einen würdigen Platz auf dem Traditionsschiff in Rostock.

Karl-Heinz Ziegert bei der Entgegennahme des Gemäldes vom
Präsidenten des DSR-Seeleute e.V. Frank Thiele
 

 

 

MS DRESDEN mit Feuerschiff ELBE I an Backbord...

... und als Kartonmodell des Mitteldeutschen Kartonverlages

Höhepunkt des 1. Tages war der Erstverkauf von Bordgeschichten IV, deren Exemplare durch den Redakteur Wolfgang Jacob überreicht wurden. Hier sei noch einmal Dank an Lothar Vogel und Wolfgang Jacob ausgesprochen, die jeweils über ein ¾ Jahr viele Stunden ihrer Freizeit aufbringen, um das Buch in hoher Qualität pünktlich zum Sommertreffen herzustellen. Eine Premiere beim diesjährigen Band IV waren die 16 darin enthaltene Farbseiten.

Wie bereits im vergangenen Jahr bot der Freitag Raum für stimmungsvolles Singen am Lagerfeuer unter Leitung des Dirigenten Hartmut Weinhold, individuelle Gespräche und Tanz. Die musikalische Umrahmung des Abends übernahm J. Fischer, der mit seiner Gitarre auch für die Begleitung am Lagerfeuer sorgte.

 

 

Abendliche Stimmung am Lagerfeuer

 

 


Am Samstag , den 19.06. startete eine Gruppe von 20 Frühaufstehern pünktlich um 09.30 Uhr zu einer Wanderung in das Reinsberger Umland entlang der Grabentour. Dank der anschaulichen Schilderungen durch Herrn Skogan vom Verein IV. Lichtloch e.V. erhielten die Teilnehmer einen Einblick in die Geschichte des Freiberger Bergbaus, die Entstehung des Rothschönberger Stolln’s und die Arbeit des Vereins an den Übertage-Anlagen des IV. Lichtloches in Reinsberg. Durch mehrjährige Arbeit der Vereinsmitglieder und die Unterstützung der Gemeinde konnte diese bergbauliche Anlage für interessierte Besucher wieder zugänglich gemacht werden. Der DSR-Seeleute e.V. überreichte eine Spende an den Verein zur Unterstützung der weiteren Arbeit bei der Wiederherstellung der Anlagen.

Die Teilnehmer der Wanderung entlang der Grabentour bis zum IV. Lichtloch des Rothschönberger Stolln’s

Ab Mittag sorgte die Mannschaft um Werner Böhmer für reichhaltige Verpflegung und gekühlte Getränke. Höhepunkte des Nachmittages waren:

  • Basteln mit dem mitteldeutschen Kartonverlag
  • Kinderquizz und Spiele mit Benny und Tina
  • Auftritt des Akkordeon-Trios der Musikschule Flöha
  • Aufnahme von neuen Mitgliedern in den DSR-Seeleute e.V.
  • Begrüßung unseres Gastes Dominique Görlitz mit einem Modell der Aboraa-II sowie Informationsmaterial
  • Prämierung des 111.111-ten Besuchers unserer Homepage, der den weiten Weg aus Hamburg nicht scheute. Vorführung von Videos z.B. über die Reise Aboraa-II, die Legende Kapitän Schickedanz, eine professionell vertonte Diashow von J.Müller, 50 Jahre DSR...
  • grosse Tombola mit wertvollen Sachpreisen
  • Verkauf von Bordgeschichten IV sowie von Vereinsmaterialien
  • Ausstellung des Malers Matthias Richter
Während beider Tage sorgte eine von Wolfgang Jacob und Friedrich Seibicke mit viel Akribie und Mühe zusammengetragene Ausstellung über MS RONNEBURG für Interesse auf dem Gang des Veranstaltungszentrums. Auf 12 Tafeln wurden Fotos, Besatzungslisten und Anekdoten aus der Geschichte des Schiffes und seiner Besatzungen gezeigt. Die Besatzung selbst war an einer eigens reservierten Back des Saales vetreten.

Pünktlich um 21.30 Uhr startete der Höhepunkt der Veranstaltung – das Theaterstück. Der genaue Inhalt war nicht einmal den Akteuren – den Skispringern bekannt. Im Vorfeld hatten rätselhafte Aufrufe im Internet, z.B. die Bitte nach der Sammlung von Konfetti und das Mitbringen von Winkelementen für Neugierde unter den Besuchern gesorgt.

Auf dem Programm stand die Wiederaufführung des Neujahrsspringens aus dem Jahre 1989 auf MS ALTENBURG. Dies unter Mitwirkung einiger damaliger Akteure. Hier die Liste der Mitwirkenden:

  • Buch: Eduard (Eddy) Schmidt
  • Sanitäter: Hubert Müller, Torsten Bodner
  • Kampfrichter: Hartmut Weinhold, Michélle, Wolfgang Jacob
  • Schneekanone: Uwe Heinzig
  • Skispringer: Udo Heinemann (als Norbert Stephan "Herby"), Carol Würker, Eduard (Eddy) Schmidt, Frank Thiele (als Peter Sommer "Elke"), Ralph Krumbiegel (der "Russe")
  • Technik und Ausstattung: Hubert Müller, Stefan Thiem, Lothar Vogel, u.v.a.
  • Beleuchtung: Katrin Thiem
  • Regie und Drehbuch: Lothar Vogel

Die Geschichte zum Theaterstück stammte aus dem Band III der Bordgeschichten “Das Neujahrsspringen auf MS ALTENBURG” (S. 88 ff). Zu Beginn wurden 170 Winkelemente unter dem Publikum verteilt. Durch fleißige Sammler konnten nahezu 2 kg Konfetti zusammengebracht werden, die für den nötigen Schneesturm sorgten. Die in Poster-Größe gedruckten Original-Fotos von 1989 vermittelten einen Eindruck von damaligen Geschehen an Bord.

Die Akteure legten sich voll ins Zeug, das Saalpublikum von ihren sportlichen Leistungen zu überzeugen. Durch die Regie-Hinweise von Lothar Vogel ("Jubel", "Beifall") war der nötige Ansporn vorhanden. Viel hätte nicht gefehlt, dann wären la-olá-Wellen durch das Publikum gerast. Das Kampfgericht sorgte für eine faire Benotung der Springer. Rätselhaft war jedoch bis zum Schluss die Rolle der gutaussehenden jungen Stewardess inmitten der reiferen männlichen Kampfrichter.

 

 

 

Der erste Springer: Udo Heinemann als "Herby" eröffnet das Skispringen
 

 

 

 

Carol Würker mit Panzerhaube 2004...
 

... und vor 15 Jahren
 

 

 

 

Eduard "Eddy" Schmidt damals und heute mit tadelloser Haltung
 

 

 

 

Frank Thiele als Maschinenassistent "Elke" erringt den Sieg und damit die begehrte Trophäe
 

 

Ralph Krumbiegel konnte als der "Russe" überzeugen
 

 

oben: Kampfgericht
unten: Regisseur Lothar Vogel

oben: Uwe Heinzig sorgt mit Konfettischnee für eine schnelle Spur
unten: das Sanitäterteam bei der Arbeit

Die Mannschaft damals...

... und heute

Nach Siegerehrung und Zugabe-Rufen klärte sich dieses Rätsel jedoch schnell auf. Michélle entpuppte sich als das "Mädchen aus der Torte" und legte einen professionellen Strip aufs Parkett. Zur Überraschung eines Teilnehmers wurde dieser in die Show mit einbezogen.

 

 

 

Die Stewardess bei der Zugabe

Mit Musik und Tanz von Willi Kitz klang der Abend (für einige Ohren wieder einmal zu lautstark) stimmungsvoll aus. Ein besonderer Dank soll an dieser Stelle auch an Werner Böhmer gehen, der bis nach 02.00 Uhr die Bewirtung der Gäste sicherstellte und am nächsten Morgen pünktlich ein reichhaltiges Frühstück servierte.

Fazit des 28. DSR-Seeleutetreffens:

  • Wir haben mit 348 eingetragenen Besuchern eine neuen Teilnehmerrekord erreicht.
  • Es konnten zahlreiche neue Teilnehmer begrüsst werden, die bedauerten, die vorhergehenden 27 Treffen verpasst zu haben.
  • Das Wetter hat uns nicht im Stich gelassen.
  • Die Musik am Samstag war wohl doch wieder zu laut.
  • Der diesmal nicht ganz kostenfreie Transport vom und zum Zellwald-Center hat gut geklappt.

Das 28. DSR-Seeleutetreffen kann mit Recht als das gelungenste aller bisherigen Treffen angesehen werden. Dies zeigen auch zahlreiche Gästebucheinträge, welche bereits am Sonntag zu lesen waren. Besonders beeindruckend war das noch nach Jahrzehnten zu spürende Zusammengehörigkeitsgefühl unter den ehemaligen Seefahrern, gleich welche Position diese früher an Bord innehatten.

Eine neue Frage hat sich allerdings ergeben: Wird eine Steigerung beim kommenden Sommertreffen möglich sein?

StefanThiem



Gästebucheintrag:

Wir möchten uns bei allen Besuchern und Organisatoren des 28.Treffens auf das Herzlichste bedanken für Euer Kommen und diese Riesen-Unterstützung, sei es bei den Tombola-Preisen, bei der Bereitstellung von "Shuttle-Fahrzeugen", bei unseren Ehefrauen für deren Verständnis, bei den Konfetti-Sammlern (!!!!!), bei unseren Gästen - denen selbst 400 Km Anfahrtsweg nicht zu weit waren, bei unserem Caterer (was immer das heißen mag) Werner Böhmer, bei der Laeisz-Reederei (Manfred Seyer und Peter Geitmann), dem Typ-IV-Verein die nicht nur Hafenbräu mitgebracht haben, ein Dank an Fermin Limachi vom TITICACA-See für dei Bereitstellung des Modells und Dominique Görlitz (Epeditionsleiter), bei Frau Sukker vom Zellwald- Center, die für frische Bettwäsche sorgte, bei FLÖHA-TV Wolfgang Lange für den richtigen Anschluss, bei unseren Springern Eddy und Carol und Udo, bei unserem Sanitäter Torsten, bei unserem Freitag-Musikus "Fischer" (nicht Böttcher), bei Michelle - dass sie nur einen von uns nackig gemacht hat, bei Kurt für die Videos, bei Geli - die dieses Treffen geboren hat und am Freitag Oma geworden ist (Glückwunsch!), bei den Förderern der BORDGESCHICHTEN - Lothar Ullmann, Bodo Roggentin und Udo Döring, bei der "Weisse-Träume-Bar" dem Karton-Modell-Verlag, dem Maler-Meister Richter, bei Benny und Tina - dass es bei der Kinderbetreuung keine Unfälle gab, bei den Taxi-Fahrern und Wander-Führern und dem Wetter-Gott /der trotz des tiefsten Tiefes nicht allzuviel Regen schickte, bei der Security (trotz des Fehlens meiner zwei Außenspiegel) und bei der Deutschen Nationalmannschaft die am Sonnabend gegen Lettland spielte / WIR HABEN NICHTS VERPASST!, und bei den vielen anderen Helfern, Beratern und Unterstützern. Wir sind alle stolz und voller Freude. Und nach so viel Schleim noch eine kleine und doch große Bitte!!! Videos und Fotos vom Treffen - bitte !!!!! auch an uns - per e-mail oder Post an die bekannten Adressen !!!

Lothar Vogel


DSR-Seeleute,  Montag, 8. November 2004