28.Klönsnack Der berufliche Werdegang des H.J. Schwiemann H. J. Schwiemann legt in Schwerin sein Abitur ab und bewarb sich bei der NVA Seestreitkräfte. Dies war aber nicht so sein Ding, darum quittierte er den Dienst und suchte sich einem Job an Land. Kurz darauf ging an die Hochschule Wismar und machte seinen Abschluss in Elektrotechnik. Er bewarb sich 1972 bei der DSR, nach längerer Wartezeit konnte er auf seinen ersten Schiffen MS „J.G.FICHTE“, MS „GERA“ und MS „HALLE“ anheuern. Bei der Indienststellung des MS „GEORG HANDTKE“ war er mit an Bord und erlebte hier mehrere Reisen nach Vietnam. In Saigon lagen MS „GEORG HANDTKE“ und MS „MATHIAS THESEN“ zur gleichen Zeit im Hafen und es kam zu einem ersten Treffen zwischen Familie Schwiemann und mir. Nach über 30 Jahren trafen wir uns nun in Güstrow wieder. Mit der MS „HEINERSDORF“ lag er 1981 in Danzig, als sich hier die Solidarnosc gründete. Seine kritischen Worte wurden weiter geleitet und es kam die Zeit der Bewährung als Rechtsherum Fahrer auf MS “DESSAU“. Hier lernte er die Vorzüge der Brücke der Freundschaft kennen. Aber auch diese Zeit ging vorüber und er musterte auf den Bananenschiffen an. Hier gab es Deputat( 1 Kiste), die nach Reiseende nach Hause transportiert werden mußte. Nun eine Kiste bekam man gut in den Kofferraum eines Trabant, da aber der Deckel auch noch gefüllt war , hatte man schon Schwierigkeiten, den Kofferraum zu schließen. Der Zoll bestätigte freundlicherweise stets, dass nur eine Kiste an Bord sei. Im Jahre 1983 war die Zeit erreicht, wo er nicht mehr zur See fahren wollte. Er bewarb sich bei der DSRK in Wismar. Leider war nicht gleich ein Arbeitsplatz frei und so suchte er sich eine Stelle bei der Bahn. Hier war die Elektrifizierung der Strecke Wittenberge-Rostock im Gange und es wurden Elektroingenieure gesucht. Zwischenzeitlich kam ein Anruf, in dem man ihm mitteilte, dass in Wismar eine Stelle frei geworden sei. Was nun? Er kündigte bei der Bahn und nahm seine neue Arbeit an. Die Arbeit auf der Werft machte ihm viel Freude, hatte man doch stets mit vielen Menschen und ständig wechselnden Anforderungen zu tun. Hier arbeitete er auch mit vielen Ausländern zusammen, die die Exportschiffe abholten. Während dieser Zeit begann auch die Zusammenarbeit mit dem Germanischen Lloyd, Station Lübeck, welcher die Aufsicht für die Exportschiffe führte. Als die DSRK im Jahre 1990 ihr 40jähriges Bestehen feierte, waren auch die Mitarbeiter des GL Lübeck zu Gast. Am 29.12.1994 wurden die DSRK dem Germanischen Lloyd angeschlossen und die Mitarbeiter übernommen. Sein erster Auslandseinsatz führte ihn nach England. Hier lernte er ein erstes Deilmann-Schiff kennen, welches aber in Deutschland fertig gestellt worden war. In England stellte er die DSR- Kühlschiffflotte von DSRK auf GL Papiere um. Nach der Absolvierung dieses Einsatzes ging es nach Rotterdam. Dort war er für die GL- Abnahme für der Elektrotechnik verantwortlich. Hier fiel ihn besonders auf, dass die Niederländer etwas gegen die Deutschen hatten, jedoch nicht gegen die Ostdeutschen, warum? Eine Antwort auf diese Frage konnte er nicht finden. Von 1993 -1998 ging er nach Griechenland und beaufsichtigte hier den Bau von Fregatten für die griechische Marine. Danach ging es auf die Flender-Werft nach Lübeck, um hier den Bau von Containerschiffen für die Reederei C.P.Offen zu begleiten. Danach ging es zum GL Wismar/Rostock (2000-2006). Auf den Nordic Werften beaufsichtigte er den Bau von Containerschiffen für P&O Nedlloyd CV 5500. Es waren die größten in Deutschland gebauten Containerschiffe. Auch die Bauaufsicht über die AIDAvita und AIDAaura gehörte zu sienen Aufgaben, weitere 10 Containerschiffe unterschiedlicher Größe wurden durch ihn betreut. Zu seinem Ressort gehörten Teile der Maschinen- bzw. Antriebsanlage, wie z.B. Schalttafeln, Ruderanlagen, Ankerwinden, Brennstoff- und Separatorenmodule, Schiffskrane, Verstellpropelleranlagen, Wellenleitungen und Azipodantriebe. Von 2006 -2010 ging es zum GL Emden, Bauaufsicht Meyer-Werft Papenburg. Hier wurden dann die weiteren AIDA Schiffe (-diva, -bella, -luna und blu) beaufsichtigt. Eine Personenfähre für Indonesien gehörte auch zu seinen Abnahmen. In den Nordseewerken Emden nahm er noch zwei Zollboote ab. Zu Erheiterung der Anwesenden trug ein alter Kontoauszug der Reichsbahnsparkasse aus dem Jahre 1990 bei, wo noch die Umtauschsätze vermerkt waren. Zum anderen kam es noch zu einer Überraschung, als ein ehemaliger Kollege auf ihn zu kam der ihn aus gemeinsamer Fahrenszeit kannte.
Durch die im Vortrag gelungene Verbindung von alter Fahrenszeit und seiner abwechslungsreichen Nach-Wende-Tätigkeit wurde eine weite Zeitspanne wieder lebendig. Zum ersten Male waren auch Rostocker Kollegen anwesend, die ihren ehemaligen Studienkollegen nach langer Zeit wiedersehen wollten. Die Veranstaltung war sehr gut besucht und der Raum gut gefüllt. Die nächste Veranstaltung findet am 22.03.2013 wieder in der Gaststätte „Zur Post“ statt. |
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