Seemannstreffen Güstrow

Seeleutetreffen Güstrow


Seeunfälle

Am 14.10.2011 referierte Kapitän Jungnickel vor dem Güstrower Klönsnack zu dem Thema Seeunfälle. Gab es doch gerade vor einigen Tagen wieder einen Seeunfall vor der neuseeländischen Küste. Hier ist das MS „Rena“ auf ein allseits bekanntes Korallenriff aufgelaufen. Wie kann so etwas passieren ? Ist es Unachtsamkeit oder S.... der Schiffsführung? Die Aufsichtsbehörden und Versicherer werden hier wohl gemeinsam die Aufklärung des Unfalles betreiben. Mittlerweile droht das Schiff auseinander zu brechen und eine Umweltverschmutzung naht. Aber dieser neueste Seeunfall war nicht das alleinige Thema, sondern es ging auch um alte Unfälle , wie das auflaufen auf das Gordon – Riff, des MS „Gleichberg“. Oder das teilweise unterpflügen des auf dem Gordon – Riff festliegenden Schiffes(ex MS „Zschopau“) durch einen Containerfrachter (Contship)der den Golf von Akaba verlassen wollte.

Schiffsbrände wurden auch nicht stiefmütterlich behandelt. Sind in den Container doch oftmals Stoffe, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen zu Bränden führen können. Mit eingebunden wurde die Gefahr die den großen Passagierschiffen droht, wenn dort ein Brand oder ein anderer Seeunfall passiert. Kleinere Unfälle dieser Art sind in letzter Zeit des öfteren vorgekommen.All diese Unfälle wurden durch Bilder wunderbar ergänzt, so konnten die einzelnen Unfälle sehr gut dargestellt werden. Es wurden immer wieder Fragen gestellt oder auch vom eigenen Erleben berichtet. Dieser Klönsnack fand bei allen Anwesenden großen Beifall, so das der Vortrag weit über die vorgegebene Zeit hinaus ging.

Eine wichtiger Grundgedanke bleibt bei allen Anwesenden haften, ohne seemännische Ausbildung und Weiterbildung wird es keine Seefahrt geben. Es muss eine international ausgerichtete Ausbildung für die Schiffsoffiziere geben, denn die Seefahrt wird immer internationaler. Es werden immer mehrere Nationen an Bord von Seeschiffen sein. Diese Menschen müssen alle zusammen an einen Strick ziehen, um Seeunfälle zu vermeiden. Die Technik mag sich noch so verbessern, aber was nutzt es, wenn der Mensch mit seinen Fähigkeiten versagt.

Der Vortrag war von großer Sachkenntnis geprägt, Herr Jungnickel war für die Seeunfallauswertung bei der DSR und später bei der Reederei F. Laeisz GmbH zuständig und bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand bei einer Bank für die Unfallauswertung tätig.

Der nächste Klönsnack ist für den 23.3.2012 geplant – Thema: Lotse im Hamburger Hafen.

Kurt-Werner Langer

D. Schädlich beim Lesen der Chronik Kapitän Jungnickel während seines Vortrages


DSR-Seeleute,  Sonntag, 30. Oktober 2011