Hein Seemann sitzt in froher Runde,
da erreicht ihn diese Kunde:
Der WBS soll billiger werden -
das wird ein Fest auf Erden.
Ist die Arbeitszeit vorbei,
schlüpft Hein Seemann 1-2-3
mit viel Schwung und ei der Daus,
aus den Arbeitskleidern raus.
Jeder nehme, jeder greife,
schnell nach Waschsand und nach Seife.
Mit Gesang und blitzeschnell
schrubbt Hein Seemann sich das Fell.
Frisch geschniegelt und rasiert - Füße gewaschen und Nägel poliert,
wirft prüfend er einen Blick in den Spiegel, greift glücklich dann zum Weinblattsiegel.
Mit noch einigen Genossen wird der Arbeitstag begossen.
Ein jeder will sich kräftig laben - gießt WBS sich in den Magen,
greift froh zur "Lux" und "Astor" - pafft nach dem Motto: Volles Rohr.
Und mit jeder späteren Stunde, da benebelt sich die Runde.
Mit WBS füllt sich der Bauch, man steht so langsam auf dem Schlauch.
Betrübt schaut man bei Kerzenschein in die letzte Pulle rein.
Diese wird dann auch noch leer, aber man verlangt nach mehr.
Man begibt sich zum Verwalter, klopft ans Schott und ruft: "Steh´auf, Alter!".
Der soll WBS besorgen. - Auf sein Wort: "Mensch, komm doch morgen!"
läßt Hein Seemann sich nicht ein, treibt ihn zur Transitlast rein.
Volle Pulle - neues Glück, so kehrt er dann zur Gang zurück.
Mit viel Gesang und viel Geschrei zieht man an Nüchternen vorbei.
Die Crew ist zwar schon schwer in Tran, doch geht der Ofen jetzt erst richtig an.
Frohsinn - Stimmung - gute Laune, da bricht sich ein Streit vom Zaune.
Um den Sex und um´ne Frau, bums da ist ein Auge blau.
Da hat einer eine Beule - dann ein Tritt ins Schienenbein und auch ins Getriebe rein.
Einer dreht die Lampe aus und die Keilerei ist aus.
Plötzlich wird es wieder helle und man räumt für alle Fälle -
eins, zwei, drei die Bude auf und ist wieder obenauf.
Jetzt will jeder Kumpel sein, gießt WBS ins Glas hinein.
Man sagt wieder "Prost" und "Danke" und gießt einen auf die Lampe.
Jubel - Trubel - Heiterkeit, das Wecken ist ja noch so weit.
Und wieder geht die Diskussion über Wache, Tagelohn,
über Wissenschaft und Fortschritt und wie uns die Reederei ins Kreuz tritt.
Doch das ist nicht von langer Dauer, denn so manchen wird es flauer -
in der Blase und im Magen. Einer kann´s nicht mehr ertragen -
spuckt, damit ihm wird gelinder, kräftig in den Einzylinder.
Schwach der Geist und schwach der Wille - er bekotzt dabei die Brille.
Und der Nächste setzt sich fein in den Segen rein.
Schlummert ein dann bis zum Morgen, denn WBS vertreibt die Sorgen.
Schwer besoffen sinkt man nieder, fährt befriedigt aus die Glieder.
Dunst und extravagante Düfte machen Platz für andere Lüfte.
Ein tiefes Rülpsen - ein seichter Knall, da hält kein Riegel,
es bricht sich Bahn der Weinblattsiegel.
Am Morgen heißt es: "Reise - Reise", ein jeder weckt auf seine Weise.
Der Wachmann öffnet leicht das Schott, er stöhnt nur noch: "Oh Gott - oh Gott".
Dem Guten reißt es - so ein Schreck - die Beine unterm Arsche weg.
Er verdreht die Okulare, dieser Duft ist erste Ware.
Als es ist 8.00 Uhr vorbei, kommen mit lautem Wehgeschrei
Wachoffizier, Wachingenieur, sehen, staunen - das Malheur.
Wasser dargereicht in Pfützen, tut gut und ist von Nützen.
Beeindruckt von dem kühlen Naß greift Hein Seemann gleich zum Glas,
gießt hinein den Weinblattsiegel und holt das Arbeitszeug vom Bügel.
Er putzt mit WBS die Zähne, spült nach - wegen der Hygiene.
Kippt noch einen hinterher, dann ist die letzte Pulle leer.
Nun ist man vollgepumpt von innen, jetzt kann der Arbeitstag beginnen.
Ist die Seefahrt noch so schwer, WBS erleichtert sehr.
Denn von Rostock bis Schanghai - WBS ist immer dabei.
|